Geschichte des Computers
Vorläufer des digitalen Computers
- Abakus, 1100 v. Chr.
- Mechanismus von Antikythera, mechanischer Rechner, 2. Jahrhundert v. Chr.
- Kreisförmige Rechenschieber, Oughtred, 1621
- Mechanische Rechenmaschine, Schickard, 1623
- Mechanische Rechenmaschine "Pascaline", Pascal, 1645
- Rechenmaschine, Leibniz, 1673
- Lochkarten um Webstühle zu steuern, Jacquard, 1805
- Mechanische Rechenmaschinen, Babbage, 1822 und 1837
- Mechanischer Computer, Scheutz, 1843
- Methode zur Programmierung von Computer nach der Babbage-System, Lovelace, 1843
Entwicklungen ab dem 20. Jahrhundert
- Lochkartenmaschine, IBM, 1935
- Turingmaschine (mathematisches Modell eines Computers), Turing, 1936
- Rechner Z1 (frei mittels Lochkarten programmierbare mechanischer Rechner), Zuse, 1937
- Atanasoff Berry Computer (ABC),1939
- Turing-Bombe und Colossus,Turing, ab 1940 (elektromechanische Maschinen zu Entzifferung von Enigma-Nachrichten)
- Rechner Z3, Zuse, 1941 (erster mit binären Zahlen programmierbarer Computer, mit elektromagnetische Relais)
- Mark 1, USA, 1943
- von Neumann Computer-Architektur, von Neumann, 1945
- ENIAC, USA, 1946
- UNIVAC, USA, 1951
- Erste integrierte Schaltkreis (IC), Jack Kilby, 1958 (bei Texas Instruments => Anwendung in Autos, intelligente Wasserzähler, Ultraschallgeräte, die in die Hosentasche passen, und so viele weitere Geräte)
- Erster elektronischer Taschenrechner, Texas Instruments, 1967
- Betriebssystem UNIX, Thompson & Ritchie, 1971
- GNU (Gnu's Not Unix), Stallman, 1985 (kann vom Benutzer geändert und verteilt werden. Free Software Foundation (FSF))
- Erstes E-Mail verschickt, Tomlinson, 1971 (er wählte das @-Zeichen aus, um den lokalen Teil von der Domain zu trennen und schickte sich selbst eine Nachricht)
- Erster Microcomputer, MITS Altair 8800, 1974
- Erster Apple PC (Apple I), 1976
- Betriebssystem VMS, DEC, 1977
- Erster tragbarer Computer, Osborne 1, 1981
- Betriebssystem MS-DOS, Microsoft, 1981
- Erster IBM PC, 1981
- Heimcomputer (Commodore C64, Atari-Reihe, Apple II, Altair), ab 1982
- Erstes Handy, Motorola, 1983
- Apple Macintosh, 1984
- Betriebssystem Windows 1.0, Microsoft, 1985
- Betriebssystem OS/2, IBM, 1989
- Erfindung des World Wide Web (WWW), Berners-Lee, 1989
- Betriebssystem Linux, Linus Torvalds, 1991
- Erstes Smartphone "Simon", IBM, 1992
- Erstes SMS verschickt, 1992 (an ein Vodafone-Mitarbeiter)
- Öffentliche Nutzung des WWW, 1993
- Erster Pentium-Prozessor, Intel, 1993 (hatte 40 Millionen Transistoren)
- Personal Communicator, IBM, 1994 und Nokia, 1996
- Betriebssystem Mac OS, Apple, 1997
- Erstes iPhone, Apple, 2007 (Betriebssystem iOS)
- Betriebssystem Android, Open Handset Alliance und Google, 2008
- iPad, Apple, 2010
- Betriebssystem Windows 10 Mobile, Microsoft, 2017
- Betriebssystem Windows 11, Microsoft, 2021
- Aktuelle Smartphones (Funktionalitäten: Uhr/Wecker, Webbrowser, E-Mail, SMS/MMS, Telefonieren, Fotografieren, Videos erstellen, QR-Codes scannen, Taschenrechner, NFC-Funktion für das Bezahlen, Taschenlampe und viele Apps und Spiele können heruntergeladen werden).
- Quantencomputer (Idee von Feynman schon in der 1980er Jahre, werden aktuell noch weiterentwickelt)
Ein schönes Computermuseum befindet sich an der Uni Stuttgart. Das Museum erzählt die Faszinierende 350-jährige Entwicklung der Computer, beginnend mit der Rechenmaschine von Wilhelm Schickard (1592–1635) bis zu den Mikroprozessoren, die in der Mitte der 1970er Jahre eine Revolution und den Beginn der heutigen Digitalisierung einleiteten. Ein weiteres Computermuseum ist das technikum29.
Liste von Computermuseen
Deutschland:
- Computermuseum Aachen
- Analog Computer Museum, Bad Schwalbach/Hettenhain
- Computerspielemuseum Berlin
- BINARIUM. Deutsches Museum der digitalen Kultur, Dortmund
- Computer-Cabinett, Göttingen
- technikum29, Kelkheim (Taunus)
- Rechenwerk Computer- & Technikmuseum Halle
- ZCOM, Hoyerswerda
- Konrad-Zuse-Museum Hünfeld
- Computermuseum der Fachhochschule Kiel
- Computermuseum München
- Heinz Nixdorf MuseumsForum, Paderborn (weltgrößtes Computermuseum)
- Oldenburger Computer-Museum
- Computermuseum der Informatik, Stuttgart
- Wilhelm-Schickard-Institut, Tübingen
- Computeum, Vilshofen,
- Yesterchips Heimcomputer- und Spielekonsolenmuseum, Haingrund
- Haus der Computerspiele, Wandermuseum in Deutschland
Frankreich:
- MO5, Paris
Die Schweiz:
- Enter (Museum), Solothurn
USA:
- Computer History Museum, Kalifornien
- Computer Museum of America
Vereinigtes Königreich:
- The National Museum of Computing, Bletchley
- Museum of Computing, Swindon
Computer-Generationen
- Die erste Generation (1946-1959, Vakuumröhren)
- Die zweite Generation (1959-1965, Transistoren)
- Die dritte Generation (1965-1971, integrierte Schaltkreise)
- Die vierte generation (80er Jahre, ULSI Mikroprozessoren)
- Die fünfte Generation (seit 2021, VLSI Mikroprozessoren)
Entwicklung der Computer Rechenleistung
FLOPS steht für Floating Point Operations per Second.
- 1 FLOP entspricht 1 Operation pro Sekunde.
- 1 MegaFLOPS entspricht 1 Million Operationen pro Sekunde.
- 1 GigaFLOPS entspricht 1 Milliarde Operationen pro Sekunde.
- 1 ExaFLOPS entspricht 1 Trillion Operationen pro Sekunde.
- 1 Flop (Z3,1941)
- 5 000 Flops (ENIAC, 1946)
- 21 000 Flops (Commodore 64, 1982
- 43 000 Flops (Computer von Apollo-11)
- 4 MegaFlops (PC mit Prozessor 80386)
- 6 GigaFlops (PC mit Pentium-4-Prozessor)
- 6 GigaFlops (aktueller Smartphone)
- 300 GigaFlops (aktueller PC)
- 1,741 ExaFlops = 1,741 Trillionen FLOPS = 1 741 000 000 000 000 000 Operationen/Sekunde ("El Capitan": aktuell schnellster Supercomputer)
Computer für den privaten Gebrauch sind heute millionenfach schneller als die allerbesten Computer aus den 70er Jahren. Im Jahr 1975 konnte eine CPU 0,5-1 MIPS (Million Instructions Per Second) verarbeiten. Aktuelle PCs können 300.000 MIPS (oder 300 GigaFLOPS) verarbeiten.
Mooresches Gesetz: Alle 12 bis 24 Monate verdoppelt sich die Rechenleistung oder die Komplexität von integrierten Schaltkreisen (von Computer) bei gleichbleibenden Herstellungskosten (passt auf die Computerentwicklung seit 1940 wird aber in Zukunft auf Grenzen stoßen wegen auftreten von Quanten-Effekten bei weiteren Miniaturisierung).
Fehlprognosen zum Thema Computer
"Ich glaube, dass es weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer geben wird." (1943, Thomas Watson, IBM-Chef)
"Computer sind absolut nutzlos: Sie können nur Antworten geben." (1947, Pablo Picasso)
"Die Computer der Zukunft werden nicht mehr als 1,5 Tonnen wiegen." (1949, Die US-Zeitschrift Popular Mechanics)
"Es gibt keinen Grund dafür, dass jemals jemand einen Computer bei sich zu Hause haben wollen würde." (1977, Ken Olson, Präsident des Computer-Herstellers DEC)
"E-Mail ist ein Produkt, dass man absolut nicht verkaufen kann." (1979, Der Programmierer Ian Sharp)
"Niemand braucht mehr als 640 Kilobyte Arbeitsspeicher in seinem PC." (1981, Bill Gates, Microsoft-Gründer)
"Nächste Weihnachten wird der iPod tot, am Ende, weg, kaputt sein." (2005, Der britische Geschäftsmann und Multimillionär Alan Sugar)